Vom Verblühen und Blühen
Pflanzen verarbeiten Licht. Einen Teil der Wellenlägen absorbieren sie und nutzen die daraus gewonnene Energie für Stoffwechselprozesse. Der Rest wird reflekiert und trifft als farbiges Licht auf die Netzhaut des menschlichen Auges. Die lichtverarbeitende Qualität von Pflanzen, so wie deren Farbenpracht, verhält sich analog zu fotografischem Farbpapier. Im Labor wird dieses lichtempfindliche Papier z.B. gelbem Licht ausgesetzt und zeigt nach Entwicklung die komplementäre Farbe, also blau. Gleichsam hat Farbe bzw. Licht eine nicht zu unterschätzende psychologische Energie. So wie Pflanzen, die Energie des Lichts zum wachsen benutzen, so nährt sich auch der Mensch an Licht. In diesem Sinne ist Kunst, die sich der Ästhetisierung von Farbe verschreibt, Nahrung für den Geist.
Die hier zu sehenden Arbeiten waren Bestandteil der Ausstellung “Vom Verblühen und Blühen, und dem Schein des Seins” 2015.