U1 seit 1896 zeitgenössisch

U1 seit 1896 zeitgenössisch

 

 

Warschauer Strasse

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016  – Warschauer Strasse

 

Schlesisches Tor

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Schlesisches Tor

 

Görlitzer Bahnhof

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Görlitzer Bahnhof

 

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“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Kottbusser Tor

 

U1 seit 1896 zeitgenössisch - Prinzenstrasse

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Prinzenstrasse

 

U1 seit 1896 zeitgenössisch - Hallesches Tor

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Hallesches Tor

 

U1 seit 1896 zeitgenössisch - Möckernbrücke

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Möckernbrücke

 

U1 seit 1896 zeitgenössisch - Gleisdreieck

“U1 seit 1896 zeitgenössisch” 2016 – Gleisdreieck

 

Wie der Mensch die Welt sieht, hat sich seit Jahrtausenden nicht verändert – wie er sie betrachtet verändert sich immer wieder!
U1 seit 1896 zeitgenössisch nimmt den Betrachter mit auf eine Fahrt in die Vergangenheit, die ihn aber gleichzeitig ins Hier und Jetzt bringt. Dem Verlauf der U-Bahn-Linie U1 folgend, verwebt diese Fotostrecke – im wahrsten Sinne des Wortes – Zeitebenen mit Bildgebungsprozessen von heute und damals. Die Fotografien sind traditionell mit einer Großformatkamera auf Schwarz-Weiß-Film aufgenommen, anschließend digitalisiert und stellenweise leicht in Perspektive und Kontrasten nachbearbeitet worden. Sie zeigen die acht überirdisch verlaufenden Haltestellen der Linie U1, deren Architektur eine Entstehungsgeschichte hat, die mit der Blüte der analogen Fotografie beginnt und bis heute überdauert. Das Schwarz-Weiß der Bilder unterstreicht den Eindruck von Alter, kann und will aber nicht verheimlichen, dass die Aufnahmen neuerer Zeit entsprungen sein müssen. Dafür gibt es bei genauem Hinsehen viele Anhaltspunkte. Wir betrachten das ferne und nahe Vergangene und sehen eigentlich doch auf nichts anderes als auf die Gegenwart, Pixel am Bildschirm oder Pigmente gerahmt an der Wand. Die Fotografien veranlassen den Betrachter, sich den Stätten, die er womöglich vom täglichen Ein- Aus- und Umsteigen kennt, auf eine neue ihm bislang unbekannte Art und Weise zu nähern. Er kann sie von einer übergeordneten Perspektive studieren. Protagonist ist dabei stets die Architektur der ältesten U-Bahnstrecke Berlins, die es in ihrer langjährigen Geschichte zu einigen Ehren gebracht hat – u. a. einem nach ihr benannten Musical – und heute wieder eine Brücke schlägt in der ehemals geteilten Stadt. Sind Fotografien nicht auch so etwas wie Brücken oder Fenster
zwischen Raum, Zeit und unterschiedlichen Lebensentwürfen? Kommunikation und Transportation sind wesentliche Technologien, die das Bewusstsein ganzer Generationen immer wieder grundlegend verändert haben. Die Fotoreihe U1 seit 1896 zeitgenössisch, die im Winter 2015/16 als freie Arbeit entstanden ist, stellt die Frage danach, was der Mensch in seiner täglichen Umgebung sieht und auch danach ob und wie er sie tatsächlich betrachtet, um letztlich den Blick frei zu geben auf eine gedehnte und gleichsam gestauchte Zeit.